Keine Ruhe nach dem Sturm
Von Ulrike Heider
Hamburg : Rogner und Bernhard bei Zweitausendeins, 2001. Hardcover, 323 Seiten. zahlr. Illustrationen. ISBN 978-3807702025. Gebraucht: gut erhaltenes Exemplar.
Beschreibung:
Keine Ruhe nach dem Sturm ist ein provokanter Blick auf 50 Jahre deutscher Geschichte, in deren Zentrum für Ulrike Heider die Jahre nach 1968 stehen. Im Gegensatz zu den vielen real existierenden Konvertiten der Protestbewegung ist sie der libertären Idee immer noch eng verbunden. Wohl wissend, dass man so kein Ministerium führen kann.
"Keine Ruhe nach dem Sturm" ist das Buch einer Sympathisantin der Revolte. Es ist der private Blick hinter die Kulissen der 70er Jahre in Frankfurt am Main. Vieles ist noch zu berichten, wenn man wirklich so dabei gewesen ist wie Ulrike Heider. Seit 1988 lebt sie in New York, und auch dort spürt sie dem Geist der Aufklärung und der Auflehnung nach. Ihr Blick zurück auf stürmische Zeiten wirft die Frage auf, warum heute der Konservatismus und die Utopielosigkeit dominieren.
Ulrike Heider hat mehrere Bücher veröffentlicht ("Schwarzer Zorn und weiße Angst", "Anarchism") und schreibt für europäische und amerikanische Zeitungen und Zeitschriften.
- I. Wir bei Lessings [7]
- II. Ihr Studenten habt das Köpfchen [67]
- III. Wir sind alle deutsche Neger [131]
- IV. Du passt nicht in ein besetztes Haus [183]
- V. Das sind die Lemuren [251]
- Bildnachweis [327]
Pressestimmen:
Das alles fand statt, während in der großen Politik Nazikiesinger regierte und später Willi Brandt sein Versprechen brach, mehr Demokratie zu wagen. In diesem Buch wird mehr geboten als nur ein kurzer Blick auf Studenten, Spontis alte Nazis, linke Intellektuelle, die freie Liebe und das Händeschüttelverbot. Dabei schafft es Ulrike Heider mit ihrer Sprache die ehrlich, offen, störrisch und provozierend ist, die Geschichte der Studentenbewegung so zu beschreiben, wie man sich es von vielen anderen Zeitgeschehnissen wünschen würde. Anarchistisch gesinnt und noch dazu verdächtigt, der Boheme zugewandt zu sein, ist die Autorin in dieser Zeit eine Außenseiterin, die miterlebt, wie aus einer phantasievollen Bewegung in einem Abbröckelungsprozess neue Größen entstanden: "Ein muffiger Pfadfindergeruch ging von diesen Stalinisten aus, die preußische Disziplin und zwangskollektivistische Konformität - die deutschen Albträume - wieder entdeckten. Man stand um sechs Uhr auf, ging zum Frühsport, um sich für den Volkskrieg zu stärken. Um acht Uhr ging's zur Schulung, um zehn zur Singetruppe (KPD-ML), um zwölf zur Kadersitzung ..." Einer dieser Führer des Proletariats sitzt heute in der TAZ-Redaktion und macht sich Sorgen um Oskar Lafontaine. Damals allerdings, da galt für ihn wie für viele andere - die Kleinpartei hat immer recht!
Dieter Braeg in Stadtmagazin.de
Diesen Artikel haben wir am 17.09.2013 in unseren Katalog aufgenommen.