Situationistische Internationale
Der Beginn einer Epoche
Einleitung von Roberto Ohrt. Aus dem Französischen übersetzt von Pierre Gallissaires, Hanna Mittelstädt und Roberto Ohrt.
Hamburg: Edition Nautilus, (Mai) 2008. Broschur, Sonderausgabe: Großformatige Broschur, 320 Seiten, mit 109 SW-Illustrationen . ISBN 978-3894015732 .
Beschreibung:
Als Präsident Charles de Gaulle über den Mai 68 sagte: »Dieser Ausbruch wurde von einigen Gruppen provoziert, die gegen die moderne Gesellschaft revoltieren, gegen die Konsumgesellschaft, gegen die technologische Gesellschaft, Gruppen, die an der Negation Vergnügen finden...«, hat er auch die Situationisten gemeint, die mit ihren Parolen und der theoretisch-praktischen Vorarbeit in den 60er Jahren den Mai 68 inspiriert haben. Als damals 10 Millionen Menschen eine Musterversion der modernen Gesellschaft lahmlegten, konnten die systematischen Zweifel und die globale Kritik an der Alternativlosigkeit einer Gesellschaft, die die Situationisten entwickelt hatten, zu einem breiten Durchbruch gelangen.
Mit 70 Mitgliedern in 10 Jahren hat die »Internationale« an der Wiedereinführung des Abenteuers in den urbanen Zentren gearbeitet, an der Formulierung neuer Leidenschaften und Lebensformen gegen die Stupidität eines sinnentleerten Lebens. Die Kritik des Urbanismus als Schlüssel zur Kritik des Lebens, die Würdigung der »Neuen Bewegungen«, des Jugendprotests und der wilden Streiks, die Kritik am Stalinismus und den hergebrachten politischen Organisationsformen bis hin zur Auseinandersetzung über die Rolle der Kunst und des Einsatzes künstlerischer Mittel haben die S.I. zu einem Laboratorium von Ideen gemacht. »Der Beginn einer Epoche, die ganz plötzlich und unvermutet die Umrisse einer neuen Welt enthüllt«, wird in den hier versammelten Texten dokumentiert.
Pressestimmen
»Die Lektüre der neu bearbeiteten und ins Deutsche übersetzten wichtigsten Texte der S.I. von 1957-1972 macht klar, warum mehr als 20 Jahre nach ihrer Auflösung hierzulande Interesse an dieser mysteriösen Gruppe aufkeimt. Wer bereit ist, all die von der Edition Nautilus unter dem Titel Der Beginn einer Epoche herausgebrachten großspurigen, für politische Künstlergruppen typischen Pamphlete, Beschwörungen und Agitationstexte auf sich zu nehmen, wird, wenn er Glück hat, wissen, was Situationismus ist – auf allen Gebieten des medialen Zeitalters: in Kunst, Architektur, Film, Literatur, Pop, Politik, Kybernetik, Geschichte, Philosophie.«
konkret
»Die situationistischen Texte sind nicht allein als Dokumente einer noch sehr nahen, aber doch schon so fernen Zeitgeschichte von Interesse. Es ist ihre utopische Kraft, ihr Versuch, eine radikal andere Welt zu denken, die fasziniert, heute, da utopisches Denken im ursprünglichen Sinn des Wortes keinen gesellschaftlichen Ort mehr zu haben scheint.«
Die Zeit
Diesen Artikel haben wir am 12.10.2011 in unseren Katalog aufgenommen.