Jean Améry - P-R-A-U-S-T

Jean Améry - P-R-A-U-S-T
oder: Der Letalfaktor
Von Harry Rosina
Herausgegeben von Jochen Knoblauch.

Bern: Edition Anares, o.J. [ca. 1998] (Espero-Sonderheft; 5). Kartoniert, 60 Seiten. ISBN: 978-3905052640.

Beschreibung:

„Ohne das Tortur-Kapitel kann, fast nichts von dem, was Jean Amery später geschrieben hat, wirklich verstanden werden."
Hanjo Kesting

Phonetisch P-R-A-U-S-T -eigentlich: Artur Prauss, geb. am 18.11.1892, stammt aus Berlin-Charlottenburg. Erlernter Beruf: Fleischer. Von April bis Dezember 1933 in der SA. Ab 1933 ebenfalls in der Liste der SS-Offiziere unter der Nummer 220 790 und ist zudem unter der NSDAP-Nr. 5 372 634 registriert. Zunächst SS-Untersturmführer im Konzentrationslager Sachsenhausen-Oranienburg. Dann Oberbefehl über die Zwangsarbeiter im Konzentrationslager Breendonk (Belgien). Er war für seine extreme Grausamkeit berüchtigt. Es gab spezielle Folterkammern, in der Häftlinge unvorstellbaren Torturen ausgesetzt waren. Eine Form der Strafe war, die Gefangenen zu ertränken, eine andere, sie bis zum Hals einzugraben und sie dann zu Tode zu schlagen und zu treten.

In den „Dachauer Heften" schrieb Prof. Paul M. G. Levy 1989 desillusioniert: „Mehrere Verbrecher von Breendonk wurden niemals gefunden, so der SS-Untersturmbannführer Prauss."

Fast 10 Jahre später schreibt Simon Wiesenthal in einem Brief: „Was nach dem Krieg aus ihm geworden ist, entzieht sich unserer Kenntnis."

• Einleitung [9]
• "... da ich ein gelernter Heimatloser bin..." [21]
• "...meinesgleichen in möglichst großer Menge einem Todeslager zuzuführen..." [24]
• "Mit der Waffe in der Hand" [30]
• "Die Folter war keine Erfindung des deutschen Nationalsozialismus. Aber sie war seine Apotheose." [34]
• P-R-A-U-S-T [36]
• "Er kam, wie man's so nennt, nicht zum Zuge, wurde vielmehr getrieben in einen Zug, der ihn nach Auschwitz fuhr." [39]
• Eine Aufrichtigkeitsleistung [42]
• Günter Kunert, Erinnerungen an Jean Améry [53]
• Erich Fried, Nachwissen? [55]
• Literatur [59]