Skepsis und Mystik.
Versuche im Anschluss an Mauthners Sprachkritik
Von Gustav Landauer
Wetzlar: Verlag: Büchse d. Pandora, 1978. 91 Seiten, Paperback. ISBN: 978-3881780209 [nur noch wenige Expl. der Restauflage!]
Beschreibung:
Die 1903 erschienene Schrift "Skepsis und Mystik" markiert eine Wende im Denken Gustav Landauers hin zur Mystik. Im gleichen Jahr war auch seine Übersetzung der "Mystischen Schriften des Meister Eckhart" erschienen, die Landauer ins Hochdeutsche übersetzt hatte. Landauer betrachtet die konkrete Erscheinungsform der institutionalisierten Religion, insbesondere die des "kirchlichen Christentums", nach wie vor als negativ. So lehnt er etwa die "Pfaffen und Philosophieprofessoren" ab, aber auch die Priester und die Gründer philosophischer Systeme, die sich "schnell bei etwas positiven beruhigen können".
Mit Sympathie betrachtet Landauer dagegen Jene, "die leidenschaftlich nach Ruhe begehrten, aber durch nichts beruhigt werden konnten: die Ketzer, Sektierer und Mystiker". In "Skepsis und Mystik" bezieht sich Landauer auf Dionysius Areopagita, Johannes Scotus Eriugena, Meister Eckhart, Giovanni Pico della Mirandola, Jakob Böhme, Angelus Silesius und Alfred Mombert. Ihnen ist gemeinsam, dass sie nicht Begriffe und Begriffssysteme intellektuell als richtig anerkennen, sie sind daher gegen die bestehenden Religionsgemeinschaften ausgerichtet. Diesen Denkern ist die Sinnenwelt etwas Bildliches, sie versuchen durch die Absonderung, ihr Ich mit der Welt zu vereinen. Landauers Wertschätzung für die Mystik ermöglichte ihm schließlich auch ein positives Annäherung an die Figur Jesus Christus. Ihn interpretiert er als "Symbol für die Gottwerdung des Menschen", und Gottwerdung versteht Landauer als das Aufgehen des Ichs in die Welt.
Diesen Artikel haben wir am 12.08.2010 in unseren Katalog aufgenommen.