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Le Guin, Ursula K.
Ursula K. Le Guin wurde am 21. Oktober 1929 in Berkeley, Kalifornien als Tochter der Schriftstellerin Theodora Kroeber und des Professors für Anthropologie Alfred Louis Kroeber geboren. Sie war die jüngste von vier Kindern.
Ab 1947 studierte sie am Radcliffe College in Cambridge, Massachusetts französische und italienische Geschichte mit dem Schwerpunkt auf der Epoche der Renaissance. Ihrem Studienabschlusss machte sie 1952 an der Columbia University mit dem Magistergrad. Ein Jahr später heiratete sie den Professor für Geschichte Charles A. Le Guin, den sie seit ihrem Aufbaustudium in Frankreich kannte. Seit 1962 lebt Ursula K. Le Guin als Schriftstellerin in Portland in Oregon und unterrichtet dort auch an der Universität.
1951 begann Ursula K. Le Guin mit dem Schreiben von Gedichten und ihren ersten Romanen. Da sie für ihre Romane keinen Verlag fand, wandte sie sich der Science Fiction zu. Ihre ersten Kurzgeschichten in diesem Genre erschienen Anfang der 1960er Jahre. Ihren ersten schriftstellerischen Erfolg erzielte sie 1969 mit dem Roman „Winterplanet“, für den sie als erste Frau gleichzeitig die beiden wichtigsten Preise der phantastischen Literatur erhielt: den Hugo und den Nebula Award. Auch ihr 1974 veröffentlichte Roman „The Dispossessed“ (deutsch unter dem Titel: "Planet der Habenichtse") wurde ein weltweiter Publikumserfolg. Neben Romanen und Erzählungen schrieb Ursula K. Le Guin auch Essays und Kinderbücher und ist auch als Übersetzerin in Erscheinung getreten.
In ihren Büchern zeigen sich deutlich die Einflüsse des gewaltfreien Anarchismus, des Taoismus und der Anthropologie bzw. der Ethnologie. Zwar spielen viele ihrer Science-Fiction-Romane auf fernen Planeten, aber es werden in ihnen Themen von universeller Bedeutung behandelt. So hat sie beispielsweise in ihrem Roman „The Word for World is Forest“ den Vernichtungskrieg gegen die Indianer in Amerika literarisch verarbeitet. Und in „The Dispossessed“ beschreibt sie den Gegensatz zwischen dem kapitalistischen Planeten Urras und dem kargen Wüstenplaneten Anarres, auf dem eine klassenlose anarchische Gesellschaft existiert. Der Roman ist politische Utopie und Gesellschaftskritik zugleich. Obschon gerade in diesem Buch ihre Sympathien für die libertären Ideen deutlich werden, zeigt das Buch auch die Mängel und Probleme einer anarchistisch-kommunistischen Gesellschaft auf.
Neben weiteren Auszeichnungen mit dem Hugo und Nebula Award wurde Ursula K. Le Guin auch mehrfach den World Fantasy Award, den James Tiptree Jr. Award, den Endeavour Award und den Asimov’s Readers' Poll Award ausgezeichnet. Zudem wurde sie dreimal für den Pulitzer-Preis nominiert. 1979 wurde sie zum „Grandmaster of Fantasy“ ernannt.
Ursula K. Le Guin lebt heute mit ihrem Mann Charles und vielen Katzen in Portland, Oregon.