Die Schule von Jasnaja Poljana
Von Leo N. Tolstoj. Herausgegeben und mit einem Vorwort versehen von Stefan Blankertz.
Wetzlar: Büchse d. Pandora, 1980, 2. Auflage (= Bibliothek der Schulkritiker, Bd. 1), Gebunden, 160 Seiten. ISBN: 978-3881780032.
Beschreibung:
Die Schule von Jasnaja Poljana war in fast allen ihren Festlegungen die Negation der damals (wie heute) bestehenden Schule. In ihr sollte nicht - Menschenmaterial nach den Erfordernissen der herrschenden Zustände geformt werden, sondern sie sollte Keimzelle sein der neuen, der revolutionären, der freien Gesellschaft, in der nicht mehr die Menschen den Zuständen, sondern die Zustände den Menschen dienen, oder - geändert werden.
So verstand Tolstoj unter dem Begriff Schule nicht (nur) die staatlich organisierte Institution, "nicht etwa ein Haus, in dem man lernt, nicht Lehrer, Schüler, nicht eine bestimmte Richtung des Unterrichts", sondern jede "bewußte Einwirkung des Bildenden auf den zu Bildenden"; dieser Vorgang kann auch frei ausgeübt und freiwillig akzeptiert sein und bedarf keines Zwangs. "Die einen wollen lehren, die andern wollen lernen. Mögen sie doch lehren, soweit sie es verstehen; mögen die anderen doch lernen, soweit sie Lust dazu haben."
Jasnaja Poljana ist kein Modell, sie ist ein Beispiel und das Beispiel ist auch heute noch wirksam.
(Stefen Blankertz in seinem Vorwort: "Tolstojs Beitrag zur Theorie und Praxis anarchistischer Pädagogik")
Diesen Artikel haben wir am 27.08.2010 in unseren Katalog aufgenommen.