Die Verwurzelung
Vorspiel zu einer Erklärung der Pflichten dem Menschen gegenüber
Von Simone Weil. Aus dem Französischen von Marianne Schneider.
Zürich: diaphanes, 2011. Broschur, 288 Seiten. ISBN 978-3037341612.
Beschreibung:
Die Verwurzelung ist Simone Weils politisches und philosophisches Vermächtnis, ihr »Glaubensbekenntnis«, wie sie selbst es nannte, das ihr früher Tod 1943 unvollendet ließ. In Zeiten von Krieg und Barbarei unternimmt Simone Weil darin den Versuch, die Grundprinzipien der Menschlichkeit und der Zivilisation neu zu bestimmen. Als Grundkategorie des Menschseins gilt ihr die »Verwurzelung«, womit sie die reale, aktive und natürliche Teilhabe eines Menschen an einer Gemeinschaft beschreibt.
Ihre Schrift stellt die Frage nach der politischen Verantwortlichkeit des Einzelnen und will eine Leitlinie für all diejenigen sein, die »politische, administrative, juridische, ökonomische, technische, spirituelle oder andere« Macht ausüben. Geschrieben in einem einzigen, atemlosen Zug nimmt diese letzte Schrift Simone Weils die Themen wieder auf, die ihr Leben und Werk bestimmten, um sie zu einer kraftvollen Erklärung nicht der Rechte, sondern der Pflichten eines Menschen gegenüber einem anderen zu verbinden.
- Gedanken über den Krieg [7]
- Antwort auf eine Frage von Alain [21]
- Spanisches Tagebuch [25]
- Missliebige Gedanken [35]
- Beginnen wir den Trojanischen Krieg nicht von Neuem [37]
- Brief an Georges Bernanos [59]
- Brief an Gaston Bergery [65]
- Gedanken zum Zwecke einer Bilanz [75]
- Gedanken über die Barbarei [95]
- Einige Überlegungen zu den Ursprüngen des Hitlerismus [99]
- [Fragment] [159]
- Die Ilias oder das Poem der Gewalt [161]
- Plan für einen Verband von Frontkrankenschwestern [193]
- Dieser Krieg ist ein Krieg von Religionen [205]
- Gedanken über die Erhebung [215]
- Anmerkungen [231]
- Textnachweise [247]
Pressestimmen
»Der Essay gibt in seinem unfertigen Charakter einiges über die extremen Umstände preis, unter denen er geschrieben wurde. Der Verlag Diaphanes hat jetzt eine elegante Neuübersetzung vorgelegt.«
Tim Caspar Boehme, taz
»Weils Vorstellung von einer Gesellschaftsorganisation, die sich an kleinen Einheiten, an der Bedeutung von Regionen, von direkter Einflussnahme und von elementaren Grundbedürfnissen orientiert, ist auch eine bewusste Negierung der komplexen, entwickelten Industriegesellschaften.«
Wolfgang Matz, FAZ
»Die Ernsthaftigkeit und das Engagement, mit dem diese Gedanken vorgetragen werden, machen gerade aufgrund der besonderen Art des Denkens die Auseinandersetzung lohnenswert.«
Jan Achim Richter, Portal für Politikwissenschaft
»Simone Weil wollte der Gesellschaft nach dem Zweiten Weltkrieg ›neue Inspiration einhauchen‹. Sofern die heutige Krise mit der damaligen verglichen wird, könnte die ›Verwurzelung‹ etwas Halt geben in der unsteten Globalisierung und den Blick auf das menschliche Maß lenken.«
Thomas Werner, Fränkischer Sonntag
Diesen Artikel haben wir am 07.10.2012 in unseren Katalog aufgenommen.