Keine Macht für Niemand
Die Geschichte der Ton Steine Scherben
Von Kai Sichtermann, Jens Johler und Christian Stahl
Berlin: Schwarzkopf & Schwarzkopf, 2008 (erweiterte Neuauflage). Broschiert, 448 Seiten, etwa 100 Abbildungen. ISBN: ISBN 978-3896028396.
Beschreibung:
Ton Steine Scherben – das ist mehr als nur der Name einer Band. Ton Steine Scherben – das ist der Mythos der siebziger Jahre. Die Scherben repräsentierten das Lebensgefühl einer Generation, das rebellische, trotzige, träumerische und utopische Lebensgefühl der Jugend, die den Aufstand probte. Die Scherben schrieben den Soundtrack der linken Bewegung.
Das Buch zeichnet die Geschichte der Scherben nach, von ihrer Gründung im Jahre 1970 bis zur Auflösung im Jahre 1985. Interviews mit Bandmitgliedern und Weggefährten von damals gehen der Frage auf den Grund, was die Scherben aus heutiger Sicht waren – und sind.
ERSTER TEIL:
DIE SCHERBEN IN BERLIN [11]
1970: EINE BAND WIRD GEGRÜNDET [12]
- Die Taufe
- Die Ur-Scherben
- Jimi Hendrix' letztes Konzert
- Ein Kerl mit Ziegenbart
- Der Bruder - Gespräch mit Gert Möbius
1971: MUSIK IST EINE WAFFE [47]
- Umherschweifende Hascbrebellen
- Die Scherben auf Tournee
- Hausbesetzung Nr. 1
- Warum geht es mir so dreckig - Die erste LP
- Schlotterer und das T-Ufer
- Nikel mit dem Hackebeil
- Das ist unser Haus - Die Rauch-Haus-Besetzung
- Der Versorger - Gespräch mit Nikel Pallat
1972: KEINE MACHT FÜR NIEMAND [104]
- Die Frage der Gewalt
- Die Songs der neuen LP
- Alsterstudio Hamburg
- Szene-Wechsel
1973: "WIR KÖNNEN NICHT MEHR" [139]
- Drop-Light
- Herr Fressack
1974: DIE SCHERBEN MACHEN WEITER [156]
- Reunion mit Funky und Gino
- Die Kurzen kommen
- Der Glitzer-Gig
- Wenn die Nacht am tiefsten
- Der Jünger - Gespräch mit John Banse
1975/1: BYE BYE BERLIN [18O]
- Rudi Dutschkes Füße
ZWEITER TEIL:
DIE SCHERBEN IN NORDFRIESLAND [187]
1975/11: LAND IN SICHT [188]
- Radieschenkommunisten
- Der Berater - Gespräch mit ]örg Schlotterer
1976: ANGRIFFE AUF DIE LINKE LEGENDE [209]
- Teufel hast du Wind
- Wahlkampf für die SPD
- Die Killerbienen greifen an
1977: JEDER FÜR SICH [226]
- Hallo, hallo, ist dort die Irrenanstalt
- Punk
- Der Drummer - Gespräch mit Funky K. Götzner
1978: UMBESETZUNGEN[ 242]
- Vier raus, drei rein
- Elser Maxwell
1979: DIE SCHERBEN-FRAUEN MACHEN MOBIL [256]
- Carambolage
- Die Scherbenbraut - Gespräch mit Angie Olbrich
1980: COMEBACK MIT TAROT [271]
- Spökenkiekerei
- Das Tarot-Geheimnis wird gelüftet
- Pannen bei der Produktion
- Scherbe auf Zeit - Gespräch mit Hannes Eyber
1981: VORBEREITUNG AUF DIE GROSSE TOURNEE [307]
- Mehr Professionalität
1982: ZWEIHUNDERTTAUSEND MIESE [318]
- Die Elser-Tour
- Katerstimmung nach der Tour
- Hoffnung und neuer Schwung
- Der Freund - Gespräch mit Misha Schöneberg
1983: ENDLICH EINE GROSSE AGENTUR [346]
- Scherben: Scherben
- Die Rau-Tour
- Der Keyboarder - Gespräch mit Martin Paul
1984: AUF WAHLKAMPFTOUR MIT DEN GRÜNEN [367]
- On the Road again
- Die Grüne - Gespräch mit Claudia Roth
1985: ALLES VERÄNDERT SICH, NICHTS BLEIBT, WIE ES IST [383]
- Der Hausmeister stellt den Strom ab
- Das Ende DRITTER TEIL:
DAS ERBE DER SCHERBEN [391]
VON 1985 BIS HEUTE [392]
- Radio Moskau
- Rio auf Solopfaden
- Comeback ohne Rio
- Neues Glas aus alten Scherben
- Die Erben
ANHANG [411]
- Die Scherben-Songs
- Songs für Theater- und Filmproduktionen
- Diskographie
- Konzerte
- Personenregister
- Bildnachweis
- Danksagung
Pressestimmen:
»Mit dem allerersten Konzert im September 1970 beim „Festival der Liebe“ auf Fehmarn – gleichzeitig der letzte Auftritt Jimi Hendrix’ – beginnt die Geschichte von Ton Steine Scherben, die wie keine zweite deutsche Band für Radikalität steht. Die Truppe war unorthodox – nicht nur in ihrer Theorie – und ihr Soundtrack zum Widerstand klang provokant und romantisch, direkt und mysteriös, politisch und sexy. Parolen wie Macht kaputt, was euch kaputt macht oder Keine Macht für niemand machten die Scherben zur Anarcho-Rockband schlechthin, sie lieferten die Musik zur Studentenbewegung, obwohl sie selbst keine waren. In den 15 Jahren ihrer wechselvollen Geschichte entwickelten sie sich von der reinen Agitrockband zu einer einmaligen, später gar mystischen Truppe, die auch musikalisch immer vielschichtiger wurde.«
Lars Fischer in NOTES
»Dem Chaos der Scherben mit Liebe und Wahrheitswut auf der Spur hat ein Autorentrio die Geschichte der Kultband beschrieben, ungeschönt.«
Der Tagesspiegel
»Dem Buch gelingt ein aufschlussreicher Rückblick auf 15 Jahre Bandgeschichte. Eher beiläufig werden die Kontroversen der 70er Jahre thematisiert, wobei die schwierige Positionierung der Linken zwischen Terrorismus, Pazifismus, Dogma und Anarchie gerade dank der oft unreflektiert-subjektiven Erinnerungen der Zeitzeugen lebendig wird.«
TIP
»Stimmig, spannend, ausgewogen, vor allem ehrlich und alles andere als verklärend.«
Dresdner Nachrichten
»Selten habe ich ein Buch gelesen, wo die 70er Jahre und die Zeit danach (aktualisiert bis 2003!) so kurzweilig aufgearbeitet wurden. Klasse!«
Westzeit
»Als absolut verlässlich und spannend hat sich das Buch ›Keine Macht für Niemand − Die Geschichte der Ton Steine Scherben‹, das Kai Sichtermann zusammen mit Jens Johler und Christian Stahl geschrieben hat, erwiesen. Die Bandgeschichte wird chronologisch erzählt und auch immer wieder in den jeweiligen politischen Kontext der Zeit gestellt. Sichtermann gelingt der Spagat zwischen dem Erzählen von subjektiv Erlebtem und dem Bericht der objektiven Fakten hervorragend, in dem er eine außenstehende Erzählperspektive wählt, die immer wieder von Zitaten der Beteiligten ergänzt wird. Zwischen den Kapiteln gibt es Interviews mit den Scherben-Musikern und anderen Beteiligten wie Claudia Roth, Elser Maxwell, Gert Möbius. Auch das Datenmaterial im Anhang ist vorbildlich. Dieses Buch ist das unverzichtbare Standardwerk zur Band.«
German Rock News
Diesen Artikel haben wir am 08.08.2012 in unseren Katalog aufgenommen.