Krieg und Gewalt
Essays und Aufzeichnungen
Von Simone Weil. Aus dem Französischen von Thomas Laugstien, Johanna-Charlotte Horst und Anouk Luhn.
Zürich: diaphanes, 2011. Broschur, 256 Seiten. ISBN 978-3037341421.
Beschreibung:
Der Band versammelt, größtenteils zum ersten Mal in deutscher Sprache, bislang kaum erschlossene Schriften Simone Weils der dreißiger und frühen vierziger Jahre – am Vorabend des zweiten Weltkriegs, vor dem Hintergrund von Weltwirtschaftskrise, Volksfront und spanischem Bürgerkrieg, und zuletzt zu Kriegszeiten im besetzten Frankreich und in ihrer Aktivität für die Résistance. In ihren Analysen seziert Simone Weil die Mechanismen der Macht, die Formen der Gewalt und die Verführungskraft der Ideologie und überrascht etwa durch eine Lektüre der Ilias, die den Trojanischen Krieg als Archetyp moderner Kriegsführung und kollektiver Verblendung erkennt.
In gnadenloser Klarheit zeichnen die Essays nicht nur das hellsichtige Szenario des drohenden Terrors, sondern zugleich das Porträt einer wachsamen Zeitzeugin und kontroversen Denkerin, die ihr Leben dem politischen Kampf und dem pazifistischen Widerstand gegen die Barbarei gewidmet hat.
- Gedanken über den Krieg [7]
- Antwort auf eine Frage von Alain [21]
- Spanisches Tagebuch [25]
- Missliebige Gedanken [35]
- Beginnen wir den Trojanischen Krieg nicht []
- von Neuem [37]
- Brief an Georges Bernanos [59]
- Brief an Gaston Bergery [65]
- Gedanken zum Zwecke einer Bilanz [75]
- Gedanken über die Barbarei [95]
- Einige Überlegungen zu den Ursprüngen []
- des Hitlerismus [99]
- [Fragment] [159]
- Die Ilias oder das Poem der Gewalt [161]
- Plan für einen Verband von Frontkrankenschwestern [193]
- Dieser Krieg ist ein Krieg von Religionen [205]
- Gedanken über die Erhebung [215]
- Anmerkungen [231]
- Textnachweise [247]
Pressestimmen
»Der Aufsatz ›Die Ilias oder das Poem der Gewalt‹, einer der großen Essays des zwanzigsten Jahrhunderts, der allein schon die Lektüre dieses Bandes lohnt, ist zugleich eine zwingende Deutung der ›Ilias‹ und eine Macht- und Gewalttheorie, die Foucault um Jahrzehnte vorwegnimmt.«
Wolfgang Matz, FAZ
Diesen Artikel haben wir am 07.10.2012 in unseren Katalog aufgenommen.