Anarchie – oder was?
Gespräche mit Mehdi Belhaj Kacem, Nika Dubrovsky und Assia Turquier-Zauberman
Von David Graeber. Aus dem Englischen übers. von Sabine Schulz:
Zürich: Diaphanes, 2020. 243 Seiten, Paperback. ISBN 978-3035802764
Beschreibung:
David Graebers Lektüren historischer Entwicklungen verliefen schon immer gegen den Strich sowohl des liberalen wie des linken Mainstreams. Auf Grundlage seiner theoretischen wie praktischen Erfahrungen als Ethnologe und Anthropologe diskutiert er hier mit dem tunesisch-französischen Philosophen Mehdi Belhaj Kacem und der Anthropologin Assia Turquier-Zauberman die Genealogie anarchistischen Denkens und die möglichen Perspektiven für eine Politik des 21. Jahrhunderts. In einem Parcour quer zu den bekannten Linien des historischen Anarchismus und vor dem Hintergrund von Bewegungen wie Occupy Wall Street und Gilets Jaunes geht es darum, dem politischen Denken jenseits der allgemeinen Alternativlosigkeiten und politischen Schemata neue Impulse zu verschaffen. Der rasante Polylog exponiert Graeber dabei als geistreichen Querdenker und radikalen Aktivisten.
- Ein Dialog, der seine Spuren nicht verwischt [7]
- Einführung in Anarchie: Was Anarchie alles nicht ist [13]
- Die Einbildungskraft an der Kandare: Die Illusion der Unmöglichkeit [31]
- Revolutionen des Common Sense [40]
- Feministische Ethik in der Anarchie - der Umgang mit unvereinbaren Sichtweisen [45]
- Die drei Merkmale der Staatlichkeit und ihre Unabhängigkeit (zwei für uns, eins für den Kosmos) [52]
- Amerika 1: Keine Demokratie, und auch nie dazu bestimmt [57]
- Amerika 2: Indigene Kritik und Freiheit funktionieren bestens, sind aber ein völliger Irrweg [62]
- Mit der großen Verantwortung kommen prekäre Intellektuelle, die die Zähne nicht auseinanderbringen [77]
- Anthropologie als Kunst [87]
- Anthropologie und Ökonomie [93]
- Freiheit 1: Welche begrenzten Ressourcen? [96]
- Freiheit 2: Eigentum und Kants chiasmatische Struktur der Freiheit [100]
- Freiheit 3: Freundschaft, Spiel und Quantifizierung [108]
- Freiheit 4: Kritischer Realismus, emergente Freiheitsstufen [116]
- Freiheit 5: Das Aushandeln der Spielregeln [123]
- Faschismus spielen [132]
- Weggehen, nicht gehorchen, neu mischen [142]
- Die Theorie des Großen Mannes und die geschichtliche Notwendigkeit [155]
- Theorien des Begehrens [165]
- Graeber liest MBK und schlägt eine dreigliedrige Dialektik vor, deren höchste Stufe die Sorge ist [177]
- Kunst und Grausamkeit [179]
- Vampire, Kulte, Hippies [187]
- Utopia [192]
- Regeln des Einsatzes [202]
- Duale Souveränität [220]
- Gegen eine Politik der Meinung [222]
- Verkehrte Welt (und Kopf hoch) [228]
- Gott als Transgression und Anarchie als Gott [236]
Diesen Artikel haben wir am 09.02.2021 in unseren Katalog aufgenommen.