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Pazifismus und Antimilitarismus

Pazifismus und Antimilitarismus
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ISBN: 9783896576668
GTIN/EAN: 9783896576668
Verlage: Schmetterling
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Pazifismus und Antimilitarismus
Eine Einführung in die Ideengeschichte
Von Wolfram Beyer

Stuttgart: Schmetterling Verlag, 2012. 237 Seiten, Broschiert, ISBN 978-3896576668

Beschreibung:

Die Friedensbewegung hat historisch unterschiedliche Wurzeln, war und ist durchaus nicht immer einig in der Ursachenforschung, den politischen Methoden und Zielen für einen Frieden.

Heute stehen die Begriffe Pazifismus und Friedensbewegung oft als Synonyme nebeneinander. Allgemein ist der Leitgedanke des Pazifismus die Ablehnung von Krieg und Gewalt und die Suche nach gewaltlosen Lösungen von zwischenstaatlichen Konflikten sowie die Überwindung von kriegerischen Ursachen in der Gesellschaft.

Krieg ist wieder salonfähig — das Barbarische am Krieg wird medial ausgeblendet.

Militär führt nicht Krieg, sondern unternimmt «humanitäre Aktionen» oder «Luftschläge». Darin sind sich alle Parteien im Deutschen Bundestag einig, abgesehen von einer kleinen Opposition im Parlament. Dagegen richtete sich damals und heute der Widerspruch der Friedensbewegung. Die weitgehendste Forderungen der Pazifistinnen und Pazifisten wurden in der Zeitschrift Graswurzelrevolution unter dem Thema Sozialgeschichte des Antimilitarismus formuliert.

Diese Einführung in die Ideengeschichte des Pazifismus und Antimilitarismus unternimmt den Versuch in enzyklopädischer Tradition Klarheit in Begrifflichkeiten der Friedensbewegung zu bringen. Diese Methode der Aufklärung war schon immer auch eine Methode der Friedensbewegung, nämlich die Ursachen von Krieg zu benennen und auch gesellschaftliche und politische Konzeptionen für Frieden vorzuschlagen.

Nie wieder Krieg [8]

1. Antimilitarismus [14]
1.1. Was ist eigentlich Antimilitarismus? [16]
1.2. Staat - Nationalismus [19]
1.3. Rosa Luxemburg und Karl Liebknecht [25]
1.4. Domela Nieuwenhuis und die 2. Internationale [26]
1.5. Direkte Aktion - die andere Arbeiterbewegung [32]
1.6. Anarcho-Syndikalisten gegen Rüstungsproduktion [34]

2. Pazifismus [40]
2.1. Was ist eigentlich Pazifismus? [40]
2.2. Historische Entwicklung des Pazifismus [41]
2.3. Völkerrecht - Pazifismus [46]
3. Föderalismus und Frieden [48]
3.1. Föderalistische Staaten [48]
3.2. Politische Theorie - griechische Antike [50]
3.3. Westfälischer Frieden 1648 [51]
3.4. Thomas Jefferson - Räterepublik [53]
3.5. Föderalismus und Arbeiterbewegung [54]

4. Menschenrechte und Pazifismus [59]
4.1. Historische Entwicklung [59]
4.2. Menschenrechte und Staat 63]
4.3. Die «Allgemeine Erklärung der Menschenrechte» [65]
5. Friedensbewegung nach dem 2. Weltkrieg67]
5.1. Antimilitarismus nach 1945 [72]
5.2. Friedenssicherung - Anti-Nachrüstungsbewegung [79]
5.3. Pazifismus [83]
5.4. UNO - Völkerrechts-Pazifismus [86]
5.5. Humanitäres Völkerrecht (Kriegsführungsrecht) [89]
5.6. Widerstand gegen «Krieg als politische Option» [91]

6. Gewaltfreiheit [97]
6.1. Was ist Gewaltfreiheit? [97]
6.2. Zivilismus - Politik der gewaltfreien Aktion [105]
6.3. Historische Friedensforschung [106]
6.4. Internationale Organisationen: WRI, IFOR [112]
6.5. Befreiungsbewegungen und Gewaltfreiheit [117]
6.6. Gewaltfreie Revolution [123]
6.7. Training für gewaltfreie Aktion [131]
6.8 Der gewaltfreie Kämpfer - «militante» Gewaltfreiheit [135]
6.9. Ziviler Ungehorsam [143]
6.10. Gewaltfreiheit zwischen religiöser und weltlicher Interpretation [151]

7. Soziale Verteidigung und Friedensdienste [162]
7.1. Konzeptionen nach dem 2. Weltkrieg [164]
7.2. Institutionalisierung [171]
7.3. Friedensdienst als soziale Arbeit [172]
7.4. Kritik der Friedensdienste [176]

8. Gegenkultur und Frieden [180]
8.1. Esperanto und Pazifismus [181]
8.2. Kulturkritik und Humanismus [182]
8.3. Ökologie - Vegetarismus - Lebensreform [186]
8.4. Frauenbewegung/Gender [187]

9. Denkmal - Tod und Leben des Soldaten [193]
9.1. Volkstrauertag [193]
9.2. Soldaten sind: [195]
9.3 Militärkritik [198]

10 Ökonomie und Frieden [201]
10.1. Militärisch-industrieller Komplex [203]
10.2. Verantwortliches Produzieren und Rüstungskonversion [206]
10.3. Kriegsgewinnler - Pro? trate der Rüstungsindustrie [208]

11. Religion und weltlicher Humanismus [211]
11.1. Kritik der Gewissensfreiheit als Grundlage der Kriegsdienstverweigerung [212]
11.2. Weltlicher Humanismus und Frieden. [217]
11.3. Militärseelsorge [219]
11.4. Ideologisierung - Religion und Staat [221]

12. Ausblicke - Pazifismus aktuell [224]
12.1. Bundesrepublik ohne Armee [225]
12.2. Entmilitarisierung und einseitige Abrüstung [226]

Verzeichnis der zitierten Literatur: [228]

Pressestimmen:

Im Mittelpunkt des Buches stehen natürlich die Konzepte von Antimilitarismus und Pazifismus in ihrer geschichtlichen Herleitung wie ihren gegenwärtigen Ausprägungen. Dabei arbeitet der Autor heraus, was die Gemeinsamkeiten und die möglichen Unterschiede zwischen beiden sind, wobei weder Antimilitarismus noch Pazifismus selbst geschlossene Gedankengebäude sind, sondern als Oberbegriffe teils sehr unterschiedliche Ansätze vereinen. Der Ausgangspunkt des Antimilitarismus ist dabei die Kritik am Militarismus, er wendet sich «gegen militaristische Tendenzen innerhalb von Gesellschaft und Politik» (S.16). Der Pazifismus hat seinen Ausgangspunkt in der Kritik an Krieg. Beyer zitiert den britischen Historiker Geoffrey Ostergaard, der feststellte, dass «alle Pazifisten auch Antimilitaristen sind; jedoch sind nicht alle Antimilitaristen Pazifisten» (S. 41). Anschließend an die Diskussion dieser beiden Begriffe befasst sich Wolfram Beyer mit einigen zentralen Themenkomplexen wie Gewaltfreiheit, Soziale Verteidigung und Friedensdienste, Ökonomie und Frieden, um nur einige zu nennen, die in Verbindung mit Pazifismus und Antimilitarismus stehen. Das Buch ist dabei keine wissenschaftlich-neutrale Abhandlung dieser Themen. Wolfram Beyer kommt aus der Tradition der War Resisters‘ International, ist bekennender Humanist und Atheist und steht dem gewaltfrei-anarchistischen Gedankengebäude, wie es in Deutschland derzeit vor allem durch das Umfeld der Graswurzelrevolution geprägt wird, nahe. Das wird deutlich, wenn er z.B. beim Thema Ziviler Ungehorsam die Konzeption kritisiert, dass zum Zivilen Ungehorsam gehöre, ihn nicht nur öffentlich zu praktizieren, sondern Leiden auf sich zu nehmen, um den Gegner zu überzeugen. Oder wenn er sich mit dem Thema Föderalismus und Frieden beschäftigt, die Frage von Gegenkulturen aufgreift oder die Ideologisierung von Religion kritisiert. Dabei schafft er aber zumeist den Spagat zwischen dem Anspruch, eine Einführung in die Thematik zu schreiben und seine eigene Position darzustellen. Nicht jede Leserin oder jeder Leser, die/der sich mit der Materie auskennt, wird mit allem einverstanden sein, was Wolfram Beyer schreibt. Aber Meinung ist stets als Meinung gekennzeichnet und macht sich damit offen für Kritik. Diese kann im Übrigen auch direkt geäußert werden – der herausgebende Verlag bietet die Möglichkeit, online seine Publikationen zu kommentieren und im Downloadbereich des Verlages gibt es kostenlose Dokumente zum Buch, die auch ergänzt werden können (http://www.theorie.org).
Das Buch sei allen wärmstens empfohlen, die eine kurze Einführung in die genannten Thematiken suchen.
Christine Schweitzer/ Friedensforum/Netzwerk Friedenskooperative

Beyer führt in einfacher, gut verständlicher Sprache – mitunter um Auszüge aus Quellentexte und Abbildungen bereichert – in die Historie sowie die politiktheoretischen Grundlagen ein, benennt wichtige Daten, Namen und Theorien. Insoweit kann der selbstgesetzte Anspruch, eben Begriffsaufklärung zu betreiben, als durchaus gelungen betrachtet werden ...
Matthias Lemke in «Portal für Politikwissenschaft»

Die Methodik des Buches läuft nicht darauf hinaus, den vielgestaltigen Widerstand gegen Militär- und Kriegspolitik in seinen realgeschichtlichen Zusammenhängen, Wirkungen und auch Niederlagen zu beschreiben. Insofern könnte es dazu anregen, das Thema fortzusetzen, auch in der Absicht, historische Impulse und Erfahrungen an Pazifisten und Antimilitaristen heute zu vermitteln. Erschienen ist das Buch in der Reihe «theorie.org», die für Interessenten, die nicht schon langjährige Beschäftigung mit linker Theorie auszuweisen haben, «abgebrochene gedankliche Traditionen» in knapper Form präsent machen will ─ ein Bestreben eines kleinen Verlages, das Unterstützung verdient.
Arno Klönne in «Ossietzky», 2/2013

Der Autor bietet in seinem Buch eine Mischung aus Begriffserklärung und Definition, Abrisse aus historischen und gegenwärtigen Debatten in antimilitaristischen und pazifistischen Kreisen sowie auch einige Facetten der Praxis. Dies wird besonders an dem Punkt interessant, wo Facetten der Gewaltfreiheit wie gewaltfreier Widerstand, ziviler Ungehorsam, Nicht-Zusammenarbeit, Streik, Direkte Aktion oder Soziale Verteidigung erörtert werden.
Sebastian Kalicha, «kritisch-lesen.de»

Die Frage nach Krieg und Frieden ist eine der Grundfragen Globalen Lernens. In den Blick gehören hier besonders auch die Möglichkeiten und Traditionen, «Krieg» nicht als Mittel der Politik zu verstehen und von vornherein andere Wege der Konfliktlösung und Interessenwahrung zu suchen. Dieses Buch präsentiert von einem engagierten Standpunkt aus in einer nicht abgehobenen Sprache Begrifflichkeiten und behält dabei den thematischen Zusammenhang im Blick. Es bietet damit wesentliche Hintergrundinformationen für Studierende, Lehrkräfte und fortgeschrittene Lerngruppen der Sekundarstufe II.
Martin Geisz auf «Hessischer Bildungsserver»

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